Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 25

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
25 und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus- zubreiten. Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad. Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen, bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.). Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng- lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch ' aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng- lische als Muttersprache reden. Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner) und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.). Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich. So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran, dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent- wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein- verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord- afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in China der Bergbau so langsame Fortschritte macht. Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien, Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 29

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
29„ graphische Verteilung weniger ins Gewicht, da sie sich leicht nach solchen Orten, wo sie sich nicht finden, trans- portieren lassen. Als Industrieländer ersten Ranges, die ganz besonders nach dem Masse der Dampfkraft, das sie im Dienste ihrer Industrie anwenden, zu beurteilen sind, müssen genannt werden: die Vereinigten Staaten, England, Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Belgien. Die Schweizer Industrie wird durch starke Wasserkräfte gefördert. § 40. Von grosser Bedeutung für die Entwickelung der neueren Industrie waren die grossen Weltausstellungen in London, Paris, Wien, Philadelphia, Chicago etc., sowie auch die vielen kleinen Specialausstellungen, welche, auf einzelne Industriezweige und auf bestimmte Gegenden sich beziehend, überaus anregend auf die Industrie- thätigkeit wirken D, Handel und Verkehr, § 47. Die Lebhaftigkeit des Handels und Yerkehrs findet am besten ihren Ausdruck in der Dichtigkeit des Strassen-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Kanalnetzes, in der Lebhaftigkeit des Postverkehrs und in dem Werte der Ein- und Ausfuhren der einzelnen Länder. § 48. Der Karawanen ver kehr ist die älteste, aus grauen Vor- zeiten im grossen Umfange bis auf die Gegenwart er- haltene Form menschlicher Verkehrsthätigkeit. Das Bedürfnis, Güter auszutauschen und hierbei wüste Gegenden durchmessen zu müssen, deren räuberische Bewohner, rauhe Bodenverhältnisse und verderbliches Klima den wechselseitigen Verkehr zweier Völker be- einträchtigten , nötigte zur Konzentration vieler Indi- viduen und Kräfte behufs gemeinsamer Abwehr, zur Bildung von Karawanen. Die Betriebsmittel des Kara- wanenverkehrs sind sehr einfache. Sie bestehen nur in Lasttieren, als Kamelen, Elefanten, Pferden, Maultieren, Ochsen, in Südamerika in dem Lama, im Norden in

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 145

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
145 aus dem eigentlichen China und aus einigen, vom Haupt- lande mehr oder weniger abhängigen Nebenländern (Mandschurei, Mongolei und Tibet), die für den Welt- verkehr von geringer Bedeutung sind. An der Spitze des Staates steht der Kaiser, der als „Sohn des Himmels" mit unbeschränkter Gewalt regiert. Ein Heer von Be- amten, von den Europäern „Mandarinen" genannt, steht im Dienste des Staates. Die Bevölkerung (360 Mill.) gehört der mongolischen Rasse an. Staatsreligion ist die Lehre des Confucius. Das niedere Volk bekennt sich jedoch zum Buddhismus und ist tief in Aberglauben versunken. Die Kultur der Chinesen hat schon frühe eine bedeutende Höhe erreicht. Sie kannten schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schiess- pulver, den Kompass u. a. m. Aber infolge der jahrtausende- langen Absonderung der Chinesen von andern Kulturvölkern musste ihre Kultur eigenartige Formen annehmen und schliess- lich einer gewissen Erstarrung anheim fallen. Allein trotz der Abneigung hat der Chinese schliesslich sein Land dem Welt- verkehr öffnen müssen, sodass jetzt die abendländische Kultur langsam in das alte Reich einzieht. Infolge der starken Be- völkerung neigen die Chinesen sehr zur Auswanderung, und namentlich in Hinterindien und Amerika lassen sie sich als Kaufleute, Handwerker, Arbeiter etc. nieder, um früher oder später mit ihren Ersparnissen nach China zurückzukehren. Die Hauptnahrungsquelle der Chinesen ist der Acker- bau, der mit vieler Sorgfalt betrieben wird. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand eine Furche mit dem Pflug, um so den Bauernstand zu ehren. Die Hauptprodukte sind Reis und Thee. Ferner baut man Weizen, Mais, Gemüse der verschiedensten Art, Mohn, und im Süden auch Baumwolle und Zucker- rohr an. Sehr verbreitet ist das Bambusrohr, das ein vorzügliches Baumaterial liefert, und der im Dienste der Seidenraupenzucht stehende Maulbeerbaum. Die Yiehzucht ist im allgemeinen von untergeordneter Bedeutung. Der Fleischbedarf wird meist durch Schweine- und Geflügelzucht gedeckt, im Norden auch durch Schaf- 10

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 151

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
151 kasischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst die dunkelfarbigen, einer besonderen Rasse angehörenden Drawidas, die als Ureinwohner des Landes anzusehen sind und, mehr oder weniger mit Hindus vermischt, in Dekhan und Ceylon leben. Der Religion nach bekennt sich der grösste Teil der Bevölkerung zum Brahmanismus : nur etwa 1/s derselben sind Mohammedaner. Die Zahl der eingewanderten Europäer (namentlich Engländer) beträgt etwa 150 000. Die Gliederung der Hindus in Kasten (Priester und Gelehrte, Krieger, Bauern, Gewerbetreibende und Dienende) macht die Bevölkerung äusserst abgeneigt gegen die Einführung euro» päischer Sitte und erschwert die Ausbreitung des Christentums. Diese Zustände und die Zersplitterung Indiens in eine grosse Zahl von Einzelstaaten, deren Herrscher sich in blinder Eifer- sucht hassen, erschweren eine einheitliche nationale Erhebung und machen es erklärlich, wie die wenigen, allgemein ver- hassten Engländer mit Hilfe einer geringfügigen Beamten- und Truppenzahl 250 Millionen Eingeborene beherrschen und aus- nützen können. — Insofern aber die englische Herrschaft den Indern Frieden zwischen den Kleinstaaten, Befreiung von der Bedrückung durch verschwenderische Fürsten, gute Gerechtig- keitspflege, Hebung der Volksbildung, Förderung des Ackerbaues, Gewerbefleisses und der Verkehrsmittel gebracht hat, ist die- selbe eine Wohlthat für das Land. Die Haupterwerbsquelle der Bewohner bildet der Ackerbau, der hier die denkbar günstigsten Verhältnisse findet und jährlich 2—4 Ernten gestattet. Hauptprodukte desselben sind Reis, die Hauptnahrung der Hindus, und Weizen. Sehr erheblich ist auch der Anbau von Baum- wolle, Jute, Mohn (zur Opiumbereitung), Indigo, Thee und Gewürzen. Von geringerer Bedeutung ist die Yiehzucht, da einesteils ausgedehnte Weiden fehlen, andernteils die religösen Anschauungen der Hindus den Hindus den Fleischgenuss sehr einschränken. Als Lasttiere züchtet man vielfach Elefanten und Kamele, zur Milchwirtschaft Buckelrinder und Büffel. Die Seidenraupenzucht blüht im Gangesgebiete, die Perlfischerei an einigen Küsten- gegenden.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 196

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
196 bauen kunstlose Zelte und ernähren sich von der Jagd, vom Fischfang und von der Bettelei bei den Weissen. Alle Versuche, sie an ein sesshaftes, arbeitsames Leben zu gewöhnen, sind gescheitert. Sie sterben daher in- folge der vordringenden Besiedelung allmählich aus. Den Kern der Eingewanderten bilden die Engländer (90 %), deren Sitten, Gewohnheiten, Lebensanschauungen, Sprache, Handelsgebräuche etc. auch die herrschenden geworden sind. Neben ihnen sind vertreten : die Franzosen, Deutschen (150000) und Chinesen (40 000). Letztere arbeiten besonders in den Bergwerken. § '230. In politischer Hinsicht zerfällt der Kontinent, der in seiner ganzen Ausdehnung von den Engländern in Besitz genommen ist, in fünf Kolonieen : 1 'iktoria, Neu-Südwales, Queensland, Südaustralien und Westaustralien. Politisch noch nicht organisiert ist das Gebiet von der Nordgrenze Südaustraliens bis zur nördlichen Küste. Dieses Gebiet heisst Nördliches Territorium oder Nordaustralien. — Jede Kolonie steht unter Aufsicht eines britischen Gouverneurs; ihre innere Verwaltung ist aber eine durchaus selbständige, und Steuern werden für das Mutterland nicht erhoben. § 231. Die Haupterwerbsquelle der Kolonisten bildet die Vieh- zucht, die sich auf alle europäischen Haustiere erstreckt. Besonders grossartig wird neben der Rindvieh- und Pferdezucht die Schafzucht betrieben, so dass heute Australien mit seiner .Wollausfuhr den europäischen Markt teilweise beherrscht. Die Schafzüchter (Squatters) bilden die „Aristokratie" der australischen Kolonieen; Besitzer, welche einige hunderttausend Schafe ihr eigen nennen können, sind durchaus keine Seltenheit. In Ver- bindung mit der umfangreichen Viehzucht stehen die grossen Talgsiedereien, Fleischextraktfabriken etc. — Die Fischerei ist wenig ergiebig. Verwendbare Meeresprodukte sind an den tropischen Küsten Australiens Trepang (für China), Schildpatt und Perlmutterschalen. An zweiter Stelle der Erwerbsquellen steht der Berg- bau, hervorgerufen durch den ungemein grossen Reichtum

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 26

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
26 C. Produktion. § 39. Die Pflanzenwelt ist in ihrem Vorkommen und ihrer Verbreitung wesentlich von den beiden Hauptbedingungen des Pflanzenlebens, dem Klima und der Beschaffenheit des Bodens abhängig. Doch haben auch Winde und Wasserströmungen, welche die Samen mancher Pflanzen oft weite Strecken fortführen, sowie die Kultur und Pflege, welche der Mensch gewissen Pflanzen angedeihen lässt, die ursprünglichen Verbreitungsbezirke derselben ausserordentlich erweitert. So haben z. B. das Kapland und Australien erst durch den Menschen Getreide erhalten ; die alte Welt hat Amerika ihren Aveizen mitgeteilt und von ihm dagegen Mais empfangen ; die ursprünglich in Amerika heimische Kartoffel ist fast über die ganze Erde verbreitet. § 4-0. Solche Pflanzen, welche der Mensch pflegt (kultiviert), um sie als Nahrung, zur Bekleidung oder zu anderen Zwecken zu benutzen, nennt man Kulturpflanzen. Von ihnen hängt das Bestehen und die Entwickelung der Völker und Staaten vorzugsweise ab; sie sind daher auch für den Handel von besonderer Bedeutung und bilden einen Hauptbestandteil desselben. Nach ihrer Verwendung lassen sich die wichtigsten Kultur- und Handelspflanzen einteilen in: 1) Nahrungspflanzen-. Getreidearten, Kartoffel, Brotfrucht- baum, Banane, Kokos-, Dattel- und Sagopalme, Zucker- rohr, Zuckerrüben etc. 2) Getränke liefernde Pflanzen: Weinstock, Kaffebaum, Theestrauch, Kakaocaum etc. 3) Gewürzpflanzen: Pfeffer, Gewürznelken, Nelkenpfeffer, Zimt, Cassiazimt, Vanille, Muskatbaum, Ingwer etc. 4) Narkotische und Arzneipflanzen: Tabak, Opium, China- baum etc. 5) Öl, Gummi- und harzliefernde Pflanzen: Olive, Olpalme, Kautschukbaum, Guttaperchabaum, Kopalbaum, Rübsen, Raps etc,

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 3

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
3 b) nach der Richtung seines Betriebes als: 1 ) Einfuhrhandel (Import), wenn er fremde Erzeugnisse zum Verbrauch ins Inland führt. 2) Ausfuhrhandel (Export), wenn er inländische Er- zeugnisse ins Ausland ausführt. 3) Zwischenhandel, wenn er sich damit befasst, die Erzeugnisse fremder Völker aufzukaufen und sie wieder nach fremden Ländern abzusetzen (Phönizier und Karthager, die Städterepubliken Genua und Venedig, Hamburg und Bremen). c) nach dem Verhalten der handeltreibenden Völker als: 1) Aktivhandel, d. h. Handel derjenigen Völker, welche für eigene Rechnung und auf eigenen Schiffen einheimische Waren ausführen und fremde Erzeug- nisse einführen. 2) Passivhandel, d. h. Handel derjenigen Völker, welche die Ein- und Ausfuhr der Waren fremden Kauf- leuten überlassen. d) nach der Menge der in den Handel gebrachten Waren als : 1) Grosshandel (Handel en gros), wenn der Waren- umsatz in grösseren Mengen erfolgt, und die Waren an Kleinhändler abgesetzt werden. 2) Kleinhandel (Handel en détail), wenn der Waren- umsatz zwischen dem Kleinhändler und dem Kon- sumenten erfolgt. § 7. Der Warenumsatz wird erleichtert und gefördert durch : a) Messen und Märkte. Sie bezwecken eine Förderung des Zusammentreffens von Käufern und Verkäufern an bestimmten Orten und zu regelmässig wieder- kehrenden Zeiten. Man unterscheiet : 1) Wochenmärkte. Sie dienen hauptsächlich dem Um- sätze von Lebensmitteln (landwirtschaftlichen Pro- dukten). 2) Jahrmärkte (Krammärkte). Sie haben vorwiegend Erzeugnisse der Industrie zum Gegenstande des Handels. 1*

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 98

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
98 erst seit 1884 in die Reihe der Kolonialstaaten eingetreten. Der Grund dafür lag in der Jahrhunderte langen Zer- splitterung unseres Vaterlandes. Und doch sind die Deutschen seit alters als tüchtige Kolonisten bekannt. Schon in den frühesten Zeiten führte der Wandertrieb Angehörige unseres Volkes nach den verschiedensten Ländern, wo sie sich oft unter unsäglichen Mühen eine neue Heimat schufen und an der Entwicklung des neuen Vaterlandes fieissig mitarbeiteten. So haben Deutsche Kurland, Livland und Preussenzu kultivierten Ländern gemacht. Sachsen wanderten nach Sieben- bürgen ; später zogen viele Deutsche nach Russland und gründeten dort Kolonieen. Zur Zeit Karls V. nahmen die Welser in Augsburg einen Teil der Nordküste von Südamerika in Besitz, konnten aber dieselbe nicht be- haupten. Auch der grosse Kurfürst legte 1g81 eine Kolonie an der Küste von Guinea an (Gross Friedrichs- burg), die aber unter Friedrich Wilhelm I. für G000 Gulden wieder verkauft wurde. Doch damit war die Idee, Kolonieen zu erwerben, aus Deutschland nicht verschwunden. Deutsche Gelehrte waren es vorzugsweise, die neben Engländern und Franzosen in unserem Jahrhundert den „dunkeln Erdteil" erforschen halfen. Deutsche Kaufleute erschienen an der Küste von Afrika und auf den verschiedensten Inselgruppen als die ersten und mutigen „Pioniere des Handels". Deutscher Einfluss war überall zu spüren. Aber die deutsche Handelsflagge stand vereinsamt, und wenn ihr Gefahr drohte, musste sie unter fremder Flagge Schutz suchen. Da entstand 1871 das neue Deutsche Reich und damit zugleich eine Flotte, wie sie die neue Machtstellung Deutschlands erforderte. Deutschland war nun ■ imstande, seinen Angehörigen Schutz angedeihen zu lassen auch in den fernsten Weltgegenden. Hatte es bisher bei der „Teilung der Erde" müssig zusehen müssen, so konnte es jetzt auftreten als Mitbewerber bei dem Wettkampf in der Erwerbung überseeischer Länder, der nun unter den Kolonialstaaten entstand.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 132

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
132 o) Südeuropa. § 155. Die Staaten <ler Balkaiilialbiiisel. I)io Balkan- Mialbinsel umfasst folgende Staaten: 1) das Königreich Rumänien, 2) die europäische Türkei, 3) das Königreich Serbien, 4) das Fürstentum Bulgarien, 5) das Fürstentum Montenegro, 6) das Königreich Griechenland. Pie Bevölkerung' ist eine sehr gemischte, und die verschiedenartigen Völkerelemente stehen einander meist feindlich gegenüber. Den flachen kontinentalen Nord- osten bewohnen die Rumänen, die Hügel- und Berg- landschaften im Süden der Donau slavische Stämme, die wilderen Gebirgsländer im Südwesten die Albane sen, den östlichen Teil die osmanischen Türken, ein mongolen- ähnlicher Volksstamm, die südlichen Küsten und Insel- länder die Griechen. Der Religion nach sind die Türken und der grösste Teil der Albanesen Mohammedaner. Alle übrigen Be- wohnergehören in überwiegender Mehrzahl der griechisch- katholischen Kirche an. Vor allen andern Ländern Europas war die Balkan- halbinsel ihrer Lage gemäss am meisten den Einwirkungen des Orients ausgesetzt. Hier nahm die europäische Kultur, angeregt von der des Morgenlandes, ihren Ausgang. Bald übertrafen die Hellenen in Kunst und Wissenschaft die Morgenländer. Alte Baudenkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur. — Die Griechen wurden hernach von den Römern unterworfen : die eine Hälfte des römischen Kaiserreiches, das ost- römische oder byzantinische Reich, erhielt sich auf dieser Halbinsel bis gegen Ende des Mittelalters. Da fiel es mit seiner Hauptstadt Konstantinopel 1453 an das mohammedanische Volk der Türken, die noch jetzt auf dieser Halbinsel ihres Reiches Mittelpunkt haben. Während sie aber einst sogar dem übrigen Europa schrecklich waren, ist ihr Reich jetzt sehr geschwächt.

10. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 41

1913 - Langensalza : Beyer
Zweiter Ceil. Das Wirffchaffsleben Deutfchlands. Überblick über die Bodenlchä'fje, erwerbsuerhä'ifniffe und den Süterciustaufch. l. Bodenfchäfte. A. Schätze auf der Cröe. ci) Forffwirtfchaff. Die deutsche Forstwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten einen bedeutenden Aufschwung genommen. Während in früheren Jahrhunderten große Waldflächen ausgerodet und in Ackerland verwandelt wurden, ist man heute eifrig bemüht, unsern jetzigen Wald- bestand zu schonen und zu mehren; denn der Mangel an Wald be- einträchtigt Klima und Bodenfruchtbarkeit in verhängnisvoller Weise. Gros; ist der Einfluß der Wälder auf die Wolkenbildung; denn der lockere Waldboden wirkt wie ein Schwamm, der eine ungeheure Menge von Feuchtigkeit festzuhalten vermag und durch Ausdünstung an die Luft vieles wieder abgibt, was ihm die Niederschläge brachten. Durch diese Wechselbeziehung regelt er nicht allein sein eigenes Gedeihen, sondern auch das seiner näheren und ferneren Umgebung. Von der gesamten Forstfläche des Deutschen Reiches, etwa 1/i des Bodens, fallen 2/3 auf Nadel- und 1/3 auf Laubholz. Unter dem Nadelholz überwiegt die Kiefer, die besonders in sandigen Gegenden gedeiht. Fichten und Tannen krönen die Gipfel der Gebirge, während die Buche die touigen Gegenden Norddeutschlands oder die unteren Ab- hänge der Erhebungen schmückt. Die Eichen, die in seltener Schönheit „fest und unerschütterlich" als Sinnbild deutscher Kraft emporstreben, zieren besonders die kiesigen Gaue des rheinisch-westfälischen Schiefer- gebirges, des Spessarts und des Odenwaldes. Bedeutend sind endlich die Bestände an gemischten Lanbhölzern.
   bis 10 von 47 weiter»  »»
47 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 47 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 20
5 2
6 5
7 2
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 6
16 1
17 1
18 2
19 1
20 0
21 0
22 15
23 0
24 2
25 1
26 1
27 0
28 0
29 11
30 2
31 0
32 0
33 0
34 1
35 1
36 0
37 5
38 3
39 5
40 4
41 2
42 0
43 0
44 2
45 9
46 0
47 0
48 1
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 3
2 0
3 11
4 22
5 1
6 0
7 0
8 0
9 5
10 0
11 8
12 1
13 0
14 0
15 2
16 4
17 2
18 1
19 0
20 0
21 3
22 0
23 0
24 1
25 1
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 2
37 0
38 0
39 0
40 3
41 1
42 1
43 20
44 3
45 2
46 0
47 1
48 2
49 0
50 10
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 2
61 12
62 0
63 0
64 6
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 6
71 1
72 3
73 0
74 1
75 0
76 0
77 1
78 2
79 5
80 0
81 0
82 1
83 1
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 22
93 2
94 0
95 15
96 1
97 7
98 0
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 265
2 5
3 40
4 0
5 42
6 28
7 46
8 3
9 5
10 4
11 185
12 54
13 9
14 64
15 0
16 1
17 1
18 5
19 27
20 35
21 3
22 0
23 0
24 40
25 17
26 1
27 0
28 25
29 29
30 3
31 17
32 55
33 74
34 66
35 5
36 47
37 0
38 28
39 90
40 0
41 4
42 7
43 28
44 7
45 20
46 9
47 28
48 4
49 1
50 26
51 38
52 244
53 42
54 33
55 2
56 1
57 3
58 1
59 32
60 7
61 5
62 22
63 2
64 5
65 11
66 44
67 15
68 20
69 0
70 41
71 17
72 0
73 0
74 11
75 31
76 62
77 1
78 305
79 6
80 9
81 150
82 6
83 128
84 8
85 0
86 135
87 67
88 4
89 14
90 47
91 8
92 2
93 15
94 135
95 53
96 26
97 5
98 5
99 18
100 52
101 310
102 28
103 12
104 84
105 6
106 1
107 127
108 2
109 146
110 23
111 15
112 5
113 134
114 42
115 6
116 15
117 6
118 2
119 83
120 2
121 3
122 214
123 6
124 61
125 9
126 84
127 47
128 1
129 83
130 57
131 22
132 1
133 160
134 59
135 31
136 79
137 57
138 23
139 70
140 0
141 2
142 15
143 4
144 5
145 5
146 1
147 7
148 3
149 5
150 3
151 21
152 24
153 61
154 58
155 3
156 2
157 10
158 0
159 101
160 74
161 0
162 0
163 0
164 18
165 30
166 31
167 1
168 12
169 3
170 4
171 4
172 15
173 19
174 28
175 87
176 16
177 21
178 60
179 11
180 23
181 0
182 18
183 153
184 115
185 17
186 31
187 4
188 502
189 2
190 0
191 2
192 6
193 115
194 3
195 45
196 25
197 19
198 1
199 34